Wirtschaft und Ethik

Philosophie, Kultur und Kunst sind Themen, welche jetzt und in Zukunft erhöhte Beachtung geschenkt werden müssen. Sie werden uns bei der Lösungsfindung helfen.

Die Debatte zu Themen wie Klimawandel und GMO (Genetically Modified Organisms) sind äusserst stimulierend und werden in meiner Website „slow4earth“ adressiert: https://sites.google.com/site/slow4earth/

Wobei wir unser Denken und unsere Meinungsbildung auch auf einer wissenschaftlich fundierten Basis und Publikationen stützen müssen.

Unser Hauptproblem ist das Fundament unserer Wirtschaft und unseres Wirtschaftens. MNCs agieren „nachhaltig“ zu oft noch unter dem Deckmantel des „Greenwashings“ und der Demokratie, anstatt in neue nachhaltige Unternehmungen und Lösungen zu investieren. Die Davids (Wüstenhagen) müssen kämpfen, um nicht im Sog der globalen Wirtschaftskrise und den global agierenden Goliaths unterzugehen.

Die schlechte Seite ist die Abhängigkeit zwischen Arbeit-/Auftraggeber und Arbeit-/Auftragnehmer, welche unsere Gesellschaft von der kritischem und unabhängigen Denkweise abbringt. Diese Abhängigkeit führt zu Konformismus und verunmöglicht, reale Probleme kreativ und konstruktiv zu lösen.

GMO stossen in den Entwicklungs- und Schwellenländer auf wachsenden Widerstand. Die Einführung von GMO Auberginen, Schöpfung einer Monsato-Tochter, wurde aufgrund des wachsenden Drucks der Bevölkerung in Indien ein Moratorium auferlegt. Das sind schlechte Vorzeichen für die Einführung von Golden Rice in Asien in den kommenden Jahren.

Weshalb führen die grössten Welt-Probleme vermehrt zu polarisierenden Positionen? Ich denke es ist die wachsende Kluft zwischen Nord und Süd, arm und reich, Macht und Ohnmacht.

Welches sind die Probleme unserer Zivilisation? Globaler Klimawandel, globale Wirtschaftskrise, Ressourcenknappheit, fehlende Wasser- und Nahrungssicherheit, Energie- und Atomkrise (Arendt) und mit diesen globalen und komplexen Problemen eine wachsende Verunsicherung unserer Gesellschaft und die Gefährdung unserer Zivilisation.

Aus ethischer Sicht (Gardiner, Jamieson) haben wir eine Verantwortung gegenüber der armen Weltbevölkerung, „the Base of the Pyramid“ (Hart) und den zukünftigen Generationen (Nelson, Wolf).

Auch die Unabhängigkeit der Wissenschaft ist gefährdet. Wir sehen es in der nuklearen Aufrüstung, in der Frage der Nuklearenergie, im Zusammenhang mit Nanotechnologien und den Risiken der Nanopartikel, dem Umgang mit dem Klimawandel, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.

Der rational denkende und handelnde Mensch von heute ist dem Grössenwahn verfallen. Er masst sich an, die globalen Probleme lösen zu können, indem er seine Experimente anstelle des Labors neu auf den gesamten Erdball anwendet: Globale Ressourcenabschöpfung, globale Energiesicherung, globale CO2-Emissionen und Carbon Sequestration, Capture & Storage, globales Geoengineering, globale Einführung von GMOs, globaler Rüstungswettlauf zu geostrategischen Zwecken und globaler Hegemonieanspruch der Supermächte sind permanente und aktuelle Themen. Dank Einstein und dem rational handelnden Menschen haben wir seit Hiroshima und Nagasaki die Macht und die Mittel per Knopfdruck alles Leben auf unserem Planeten, uns selbst, unsere Kinder, unsere 7 Mia. Menschen, unsere Tiere und Pflanzen zu zerstören und zu verstrahlen.

Gerne fordere ich Sie heraus, meine Gender-Hypothese (Schiebinger), dass nur noch das weibliche Geschlecht, welche die Mutter und unseren Planeten Erde verkörpert, unsere Zivilisation retten kann. Die Männerwelt ist charakterisiert durch Dominanz, Unterdrückung der Frauenwelt, Krieg, Vergewaltigung und Zerstörung. Es besteht Hoffnung durch Frauen wie June Arunga, die in dieser polarisierenden Beziehungsfrage Transparenz aufzeigen, und die Mann-Frau Probleme offen angehen und nach Lösungen suchen.

Weshalb lassen sich globale Krisen nicht nur global lösen? Weshalb braucht es beides, einen Top-Down Governance Ansatz und Bottom-Up lokalen, partizipativen Community Ansatz? Regierungen und MNCs haben das Geld und die Macht. „The Base of the Pyramid“, d.h. heute 4 Mia., in Zukunft 7 Mia. Menschen, die nicht mit mehr als 1 USD pro Tag auskommen müssen, verfügen über das lokale Wissen und Know-How, um mit den globalen Problemen umgehen zu können: „resilience and capacity building“, zur Vermeidung einer Migrationswelle von Milliarden von Menschen, Chaos, Krieg und Vernichtung. Neo-Imperialismus, globale Dominanz, Gewalt und Kriege, genährt durch Vetternwirtschaft und Korruption ist immer möglich. Wollen wir das wirklich, oder wollen wir Frieden, würdiges Menschenleben für alle, auch für unsere Kinder? Wollen wir den Planeten jetzt und heute noch vollständig ausbeuten und unsere Atmosphäre mit Dreck und Treibhausgasen füllen, die schützende Ozonschicht vernichten, und den zukünftigen Generationen einen vollständig zerstörten und verstrahlten Planeten hinterlassen?

Gerne lasse ich Sie mit dieser Verantwortungs- und Gewissenfrage. Wir sind gefordert und müssen ständig in unserem Handeln erwägen, was ethisch und moralisch vertretbar ist, solange wir noch an den Menschen und unsere Zivilisation glauben.